Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 2 - 06.03.2017
08.03.2017

BHV - Internationaler Frauentag 2017: DGB fordert ‚Gute Arbeit 4.0‘ für Frauen

Der DGB Bremerhaven fordert anlässlich des Internationalen Frauentags ‚Gute Arbeit 4.0‘ für Frauen. Unter dem Stichwort Industrie 4.0 wird oft über Berufe im produzierenden Gewerbe diskutiert, nicht aber über typische Frauenberufe.

Lutz Bock, DGB-Vorsitzender: „Dabei wären solche Diskurse dringend geboten, denn der digitale Wandel ist längst kein Branchenphänomen mehr. Heute sind nahezu alle Berufe von Digitalisierungsprozessen betroffen und ein Großteil der weiblichen Beschäftigten arbeitet mit digitalen Technologien. Wir müssen den digitalen Wandel nutzen, um Frauen neue Chancen zur Teilhabe am Arbeitsmarkt zu bieten.“

In der Pflege arbeiten Beschäftigte immer öfter mit neuen Hebe- und Trägersystemen, in der Gebäudereinigung werden Datenbrillen eingesetzt und in der Verwaltung ist softwaregesteuerte Produktions- oder Terminplanung längst an der Tagesordnung.

„Der Umgang mit digitalen Technologien gehört zum Arbeitsalltag von Frauen dazu. Und er erfordert neue Kenntnisse und Fähigkeiten auf Seiten der Beschäftigten. Damit sie den digitalen Wandel für sich nutzen und auf eine gute berufliche Perspektive bauen können, brauchen wir mehr und bessere Weiterbildungsangebote – auch für Frauen. Weil sie oft Teilzeit arbeiten oder Kinderbetreuungen fehlen, nehmen Frauen heute seltener an Weiterbildungsprogrammen teil als ihre männlichen Kollegen. Das muss sich ändern!“, fordert Bock.

Gleichzeitig bieten neue Formen des Arbeitens, wie Home-Office und mobiles Arbeiten, Beschäftigten die Chance, das Arbeitsleben besser an private Bedarfe anzupassen. Davon können insbesondere Beschäftigte mit Familien profitieren.

„Wir fordern Gute Arbeit 4.0 für Frauen. Entsprechend müssen wir dafür sorgen, dass die Grenzen zwischen Privatem und Berufsleben nicht weiter verwischen. Gute Arbeit 4.0 heißt, dass die Beschäftigten mitentscheiden, wenn zum Beispiel die Betreuung von Kindern flexible Arbeitszeiten erfordert. Sie müssen auf sichere berufliche Perspektiven durch Qualifizierung bauen und ihre Arbeitszeiten mitbestimmen können.“, so Bock.


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