Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 9 - 07.08.2018

Befristete Beschäftigung

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat aktuelle Daten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zur Entwicklung der befristeten Beschäftigung im Land Bremen ausgewertet. Danach sind inzwischen 9,6 Prozent aller Beschäftigungsverhältnisse befristet. Damit hat sich die befristete Beschäftigung in den letzten 20 Jahren mehr als vervierfacht und einen neuen Höchststand erreicht: 1996 waren nur 2 Prozent aller Arbeitnehmer befristet beschäftigt.

Annette Düring, DGB-Vorsitzende: „Immer mehr Menschen erhalten nur befristete Arbeitsverträge. Inzwischen erfolgt fast jede zweite Neueinstellung auf Zeit. Für die betroffenen Arbeitnehmer ist eine verlässliche Lebensplanung oft unmöglich.“

Die Daten zeigen, dass der überwiegende Teil der Befristungen (70 Prozent) keinen betrieblichen Anlass hat, sondern ohne Sachgrund erfolgt. Viele Arbeitgeber nutzen die bestehenden gesetzlichen Regelungen, nach denen Arbeitsverhältnisse bis zu zwei Jahren ohne einen Sachgrund befristet werden können.

„Arbeitsmarktpolitisch gibt es keine Notwendigkeit für die sachgrundlose Befristung, aber immer öfter wird dieses Instrument als verlängerte Probezeit missbraucht. Es ist Zeit, dass der Gesetzgeber handelt. Die Möglichkeit der Befristung ohne sachlichen Grund muss beendet werden“, so Düring.


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