Deutscher Gewerkschaftsbund

23.05.2023
#schlaglicht Bremen 5/2023

Deutschlandticket: Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs notwendig

Mit der Einführung des Deutschlandtickets sollte ein neuer Anreiz für die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs geschaffen werden. Doch Verbraucherzentralen und Pro Bahn äußern Bedenken und fordern ein größeres Augenmerk auf soziale Aspekte. Ihrer Meinung nach ist der Preis von 49 Euro pro Monat zu hoch, um den öffentlichen Nahverkehr für alle erschwinglich zu machen. Aus Sicht der EVG reichen attraktive Preise allein nicht aus, um die Nachfrage nach SPNV- und ÖPNV-Leistungen zu steigern. Es ist auch erforderlich, das Angebot durch Investitionen in Personal, Fahrzeuge und Infrastruktur zu erweitern.

Einige Expert*innen sind der Meinung, dass ein Monatspreis von 29 Euro angemessener gewesen wäre, da 49 Euro im Vergleich zu bestehenden Angeboten nicht signifikant günstiger sind. Obwohl das Ticket als finanzielle Entlastung und Alternative zu teuren Monatstarifen geplant war, zeigt eine Umfrage aus dem September 2022, dass einkommensschwache Haushalte durchschnittlich weniger Interesse daran haben, das Ticket tatsächlich zu nutzen.

Trotz der Kritik sehen einige Expert*innen das Deutschlandticket als einen wegweisenden Schritt zur vereinfachten, nachhaltigen und sozial gerechten Mobilitätswende. Die Unterstützung der Politik für den öffentlichen Verkehr wird grundsätzlich begrüßt.

Die Einführung des Deutschlandtickets war ein Schritt in die richtige Richtung, um den öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu machen. Jedoch müssen weitere Anpassungen und Verbesserungen vorgenommen werden, um die Bedürfnisse der Menschen zu erfüllen und eine nachhaltige Mobilitätswende voranzutreiben.

Die EVG betont, dass der Ausbau der Infrastruktur und des Personals ein entscheidender Schritt für eine erfolgreiche, nachhaltige Mobilitätswende ist. Dieser Ausbau ist notwendig, um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden. Zusätzlich wird gefordert, dass Busse und Bahnen auf emissionsfreie Antriebe umgestellt werden, um die Umweltbelastung zu verringern.


Nach oben

Themenverwandte Beiträge

Artikel
Energiepreisschock: Niemandem den Hahn zudrehen!
Der Ukraine-Krieg ist eine humanitäre Katastrophe. Und auch hierzulande spüren wir die Folgen. Die Fahrt in den Supermarkt, das Heizen der Wohnung: All das darf sich nicht zu einem Luxus für Besserverdienende entwickeln. In Bremen gibt es einen öffentlich finanzierten Härtefallfonds, der für Kosten der Verbraucher*innen vollständig aufkommt. Zusätzlich wird mit Energie- und Schuldenberatungen und möglichen Krediten unterstützt. Diese bisherige Lösung muss für die kommende Situation dringend personell und finanziell ausgebaut, niedrigschwellig erreichbar und bekannter gemacht werden. Für den DGB in Bremen ist klar: Niemandem darf der Hahn zugedreht werden! Lest jetzt rein ins #schlaglicht 7/2022 aus Bremen. weiterlesen …
Artikel
Mobilität muss für alle bezahlbar sein!
Nach zähem Ringen um die Finanzierung hat die Bund-Länder Konferenz einen Nachfolger für das 9€ Ticket beschlossen. Das „Deutschlandticket“ soll 49€ Kosten und „schnellstmöglich“ eingeführt werden. Es gibt jedoch noch einige Kritikpunkte: Als DGB bemängeln wir schon jetzt, dass kein bundesweit einheitlicher Sozialpreis beschlossen wurde. Lest jetzt rein ins #schlaglicht 11/2022 aus Bremen. weiterlesen …
Artikel
#schlaglicht 9/2022 Löhne sind keine Inflationstreiber!
In neoliberalen Kreisen ist immer noch die Rede von der Lohn-Preis-Spirale. Dabei ist selbst Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger davon überzeugt, dass die Gründe für die Inflation auf Angebotsseite zu finden sind. Trotzdem hält diese falsche Erklärung für die Preissteigerungen sich in der öffentlichen Diskussion hartnäckig. Dabei wäre der Begriff Preis-Preis-Spirale treffender. Jetzt muss es darum gehen, die zu entlasten, die sich die steigenden Preise nicht leisten können. Gewinnzurückhaltung statt Lohnzurückhaltung ist die Devise! Lest jetzt rein ins #schlaglicht 9/2022 aus Bremen. weiterlesen …