Mit der Einführung des Deutschlandtickets sollte ein neuer Anreiz für die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs geschaffen werden. Doch Verbraucherzentralen und Pro Bahn äußern Bedenken und fordern ein größeres Augenmerk auf soziale Aspekte. Ihrer Meinung nach ist der Preis von 49 Euro pro Monat zu hoch, um den öffentlichen Nahverkehr für alle erschwinglich zu machen. Aus Sicht der EVG reichen attraktive Preise allein nicht aus, um die Nachfrage nach SPNV- und ÖPNV-Leistungen zu steigern. Es ist auch erforderlich, das Angebot durch Investitionen in Personal, Fahrzeuge und Infrastruktur zu erweitern.
Einige Expert*innen sind der Meinung, dass ein Monatspreis von 29 Euro angemessener gewesen wäre, da 49 Euro im Vergleich zu bestehenden Angeboten nicht signifikant günstiger sind. Obwohl das Ticket als finanzielle Entlastung und Alternative zu teuren Monatstarifen geplant war, zeigt eine Umfrage aus dem September 2022, dass einkommensschwache Haushalte durchschnittlich weniger Interesse daran haben, das Ticket tatsächlich zu nutzen.
Trotz der Kritik sehen einige Expert*innen das Deutschlandticket als einen wegweisenden Schritt zur vereinfachten, nachhaltigen und sozial gerechten Mobilitätswende. Die Unterstützung der Politik für den öffentlichen Verkehr wird grundsätzlich begrüßt.
Die Einführung des Deutschlandtickets war ein Schritt in die richtige Richtung, um den öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu machen. Jedoch müssen weitere Anpassungen und Verbesserungen vorgenommen werden, um die Bedürfnisse der Menschen zu erfüllen und eine nachhaltige Mobilitätswende voranzutreiben.
Die EVG betont, dass der Ausbau der Infrastruktur und des Personals ein entscheidender Schritt für eine erfolgreiche, nachhaltige Mobilitätswende ist. Dieser Ausbau ist notwendig, um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden. Zusätzlich wird gefordert, dass Busse und Bahnen auf emissionsfreie Antriebe umgestellt werden, um die Umweltbelastung zu verringern.