Deutscher Gewerkschaftsbund

21.04.2023
#schlaglicht Bremen 2/2023

Ausbildungslosigkeit: Bestenauslese kostet Fachkräfte

Die jüngsten Zahlen des Statistischen Landesamtes Bremen zeigen eine positive Entwicklung der Wirtschaftsleistung im Land Bremen im Jahr 2022. Die Wirtschaftsleistung stieg im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent, während das Wachstum im gesamten Bundesgebiet bei 7 Prozent lag. Preisbereinigt betrug der Zuwachs in Bremen 5 Prozent und im Bund rund 2 Prozent.

Besonders erfreulich ist, dass das Verarbeitende Gewerbe in Bremen mit einem Zuwachs von 12,9 Prozent deutlich besser abgeschnitten hat als im Bund. Auch die Dienstleistungsbereiche haben sich positiv entwickelt und wuchsen mit 3,7 Prozent preisbereinigt etwas stärker als auf Bundesebene. Der starke Anstieg der Wirtschaftsleistung im Land Bremen im vergangenen Jahr ist ein positives Signal für die Wirtschaft und die Beschäftigungssituation in der Region.

Trotz des positiven Trends ist jedoch eine weiterhin kritische Auseinandersetzung mit dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) als Maßstab für Wohlstand und Fortschritt erforderlich. Das BIP gibt lediglich Auskunft über die Summe aller in einem Land produzierten Güter und Dienstleistungen, ohne dabei die Einkommensvermögensverteilung oder die Nachhaltigkeit der Produktion zu berücksichtigen. Eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung muss sich jedoch an sozialen und ökologischen Zielen orientieren und darf nicht allein auf quantitatives Wachstum ausgerichtet sein.

Eine Neudefinition von Wohlstand und Fortschritt, die auch soziale Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit und die Bedürfnisse der Menschen einbezieht ist notwendig. Es müssen alternative Indikatoren und Messgrößen entwickelt werden, die ein umfassenderes Bild der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Entwicklung liefern. Nur so kann eine langfristig nachhaltige und gerechte Wirtschaftsentwicklung sichergestellt werden, die allen Menschen zugutekommt.


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